In der Schweiz haben Frauen seit 1971 das Stimm- und Wahlrecht auf Bundesebene.
Der lange Weg zum Frauenstimmrecht: Auf ch.ch finden Sie einen Rückblick.
Die Entwicklung des Frauenanteils im Schweizer Parlament ist bemerkenswert. 1971 wurden nur 11 Frauen ins Parlament gewählt. Nach den eidgenössischen Wahlen 2019 waren 96 von insgesamt 246 Parlamentsmitgliedern Frauen – ein Rekordwert. Bei den eidgenössischen Wahlen 2023 sank die Anzahl Frauen im Parlament auf 93.
Der Frauenanteil im Ständerat stieg bei den Wahlen 2023 an, während er im Nationalrat sank. Zum ersten Mal erreichten beide Räte einen vergleichbaren Frauenanteil von über einem Drittel.
Die Zahl der Ständerätinnen stieg von 12 auf 16 (von 46), was 34,8 Prozent der Mitglieder der kleinen Kammer entspricht. Trotz eines Verlusts von 7 Sitzen sind die Frauen im Nationalrat mit 77 von 200 Mandaten (38,5 %) weiterhin leicht besser vertreten als im Ständerat.
Regionale Unterschiede
Im Nationalrat wurde bei den letzten eidgenössischen Wahlen in fünf Kantonen (BS, NW, OW, BL, FR) entweder der einzige Sitz oder eine Mehrheit der Sitze an Frauen vergeben. In sieben Kantonen (UR, GL, AR, AI, VS, NE, JU) wurde am 22. Oktober 2023 keine Frau in die grosse Kammer gewählt.
Im Ständerat ist Freiburg seit Ende 2023 der einzige Kanton, der von zwei Frauen vertreten wird. Basel-Stadt und Basel-Landschaft, die jeweils nur einen Sitz in der kleinen Kammer haben, vergaben diesen 2023 an eine Frau. 12 Kantone wählten jeweils eine Ständerätin und einen Ständerat,11 Kantone wählten nur Männer in den Ständerat.
In der kleinen Kammer sitzen mehr Frauen aus der Westschweiz (41,7 %) als aus der Deutschschweiz (34,4 %). Seit Ende 2023 sitzt für den Kanton Tessin keine Frau mehr im Ständerat. Im Gegensatz zum Ständerat sitzen seit dem Beginn dieser Legislatur im Nationalrat mehr Frauen aus der Deutschschweiz (41,4 %) als aus Westschweizer Kantonen (34,6 %) und dem Tessin (12,5 %).
Der durchschnittliche Frauenanteil in den Kantonsparlamenten entspricht etwa jenem des Schweizerischen Parlaments. Ende 2023 sassen 867 Frauen in den Kantonsparlamenten, was einem Frauenanteil von 33,4 Prozent entspricht. Im Neuenburger Kantonsparlament war der Frauenanteil Ende 2023 am höchsten. Gleichzeitig war Neuenburg auch der einzige Kanton mit einer Mehrheit weiblicher Parlamentsmitglieder (58 %).
Den geringsten Frauenanteil hatte zur gleichen Zeit das Schwyzer Kantonsparlament. Dieser stieg jedoch mit den Wahlen im März 2024 auf 20 Prozent. Obwalden ist der einzige Kanton, in dem weniger als jedes fünfte Parlamentsmitglied eine Frau ist.
Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen: Bericht zu den Frauen bei den eidgenössischen Wahlen 2023
Bundesamt für Statistik: Statistiken zum Thema gewählte Frauen
Bundesamt für Statistik: Statistik zur Frauenrepräsentation auf nationaler und kantonaler Ebene